Supernetting

Supernetting, auch bekannt als Classless Inter-Domain Routing (CIDR), ist eine Methode zur Optimierung der IP-Adressierung. Anstatt jedes Netzwerk getrennt zu adressieren, fasst Supernetting mehrere Netzwerke mit teilweise gleichem Netzwerkanteil zu einer einzigen Route zusammen. Dies ermöglicht es, den Netzwerkanteil einer IP-Adresse zu verkleinern und dadurch mehr Hosts innerhalb eines IP-Netzes zu ermöglichen. Für die Hosts selbst ändert sich nichts; die Vereinfachung tritt hauptsächlich in den Routern auf, die jetzt weniger Einträge zu verwalten haben.

Historischer Hintergrund und Entwicklung

Ursprünglich war das Internet in Netzklassen aufgeteilt, die starre Grenzen für die Größe und Struktur von Netzwerken setzten. Diese Netzklassen (A, B, C, D und E) waren flexibel genug, um die frühen Anforderungen des Internets zu erfüllen, aber mit dem rasanten Wachstum und der Expansion des Internets wurde klar, dass ein neuer Ansatz benötigt wurde. Die Lösung kam in Form von CIDR, das 1993 eingeführt wurde und die traditionellen Netzklassen ersetzte. CIDR ermöglicht eine viel flexiblere Zuweisung von IP-Adressen und erleichtert es, die immer knapper werdenden Adressräume effizienter zu nutzen.

Grundprinzipien des Supernettings

Das Kernprinzip von Supernetting besteht darin, die Effizienz der Adressierung und das Routing im Internet zu verbessern. Supernetting reduziert die Größe der globalen Routing-Tabellen deutlich und macht das Routing von Datenpaketen schneller und effizienter.

  • Netzwerkanteil und Hostanteil: Bei IP-Adressen wird zwischen Netzwerk- und Hostanteil unterschieden. Beim Supernetting wird der Netzwerkanteil verkleinert, um mehr Adressraum für Hosts zu schaffen.

  • Subnetzmasken: Eine wichtige Rolle beim Supernetting spielen die Subnetzmasken. Sie definieren, welche Teile einer IP-Adresse zum Netzwerk gehören und welche zum Host. Durch das Anpassen dieser Masken können größere oder kleinere Netzwerke geschaffen werden.

Ein einfaches Beispiel soll das Konzept veranschaulichen: Nimm an, du hast zwei Netzwerke mit den Adressen 192.168.1.0/24 und 192.168.2.0/24. Ohne Supernetting müssten Routen für beide Netzwerke getrennt definiert werden. Mit Supernetting können diese Netzwerke jedoch zu einem größeren Netzwerk 192.168.0.0/22 zusammengefasst werden, wodurch Routerkonfigurationen vereinfacht und Netzwerkressourcen effizienter genutzt werden.

Durch die Nutzung von Supernetting in Kombination mit CIDR können Netzwerke viel flexibler gestaltet, IP-Adressräume ökonomischer verwendet und das Routing im globalen Maßstab optimiert werden.

Netzwerkanteil und Hostanteil in IP-Adressen

Jede IP-Adresse in einem Netzwerk besteht aus zwei Hauptteilen: dem Netzwerkanteil und dem Hostanteil. Der Netzwerkanteil identifiziert ein spezifisches Netzwerk und ist für alle Geräte innerhalb desselben Netzwerks gleich. Der Hostanteil hingegen identifiziert ein spezifisches Gerät (einen Host) innerhalb dieses Netzwerks.

Stell dir vor, eine IP-Adresse ist wie die Adresse eines Hauses, wobei der Netzwerkanteil der Straßenname und der Hostanteil die spezifische Hausnummer entspricht. Nur mit der vollständigen Adresse - sowohl Straßenname als auch Hausnummer - kann ein Datenpaket sein Ziel genau finden.

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Die Rolle der Subnetzmaske beim Supernetting

Die Subnetzmaske spielt eine entscheidende Rolle beim Supernetting, indem sie bestimmt, welche Teile einer IP-Adresse zum Netzwerkanteil und welche zum Hostanteil gehören. Beim Supernetting wird die Subnetzmaske so angepasst, dass der Netzwerkanteil reduziert und der Hostanteil erweitert wird. Dies ermöglicht die Zusammenlegung mehrerer kleinerer Subnetze zu einem größeren Netzwerk.

Zum Beispiel: Wenn zwei Netze, 192.168.1.0/24 und 192.168.2.0/24, zu einem größeren Netz zusammengefasst werden sollen, kann eine Subnetzmaske 255.255.254.0 (oder /23 in CIDR-Notation) verwendet werden, um beide Netze als ein großes Netz 192.168.0.0/23 zu behandeln.

CIDR (Classless Inter-Domain Routing) und seine Beziehung zum Supernetting

Classless Inter-Domain Routing (CIDR) hat die traditionellen Netzwerkklassen und damit das Konzept fester Subnetzgrößen überwunden. CIDR erlaubt eine viel effizientere Nutzung des IP-Adressraums und ist eng mit dem Prinzip des Supernettings verbunden.

CIDR ermöglicht es, IP-Adressräume in flexibler Weise zuzuweisen und zu aggregieren - genau das, was Supernetting ausmacht. Mit CIDR wird eine IP-Adresse zusammen mit einer Subnetzmaske angegeben, die den Umfang des Netzwerks definiert. Diese Notation /n zeigt direkt, wie viele Bits des IP-Adressraums für den Netzwerkanteil reserviert sind.

Ein klarer Vorteil von CIDR gegenüber traditionellem Supernetting ist die Möglichkeit der Route Aggregation. Dies reduziert den Bedarf an Routing-Informationen, die im Internet ausgetauscht werden müssen, und erleichtert so das globale Routing erheblich.

Das Konzept von CIDR kann beispielsweise zur Zusammenfassung mehrerer Subnetze verwendet werden, die geografisch oder logisch zusammengehören, um die Anzahl der Routen in der Routing-Tabelle eines Routers zu minimieren. Nehmen wir an, ein Unternehmen hat die Netzwerke 192.168.16.0/24, 192.168.17.0/24, 192.168.18.0/24 und 192.168.19.0/24. Mit CIDR können diese vier Subnetze zu einem einzigen Routeneintrag 192.168.16.0/22 zusammengefasst werden, was das Routing vereinfacht und Ressourcen spart.

Vereinfachung der Netzwerkstruktur

Das Prinzip von Supernetting spielt eine entscheidende Rolle bei der Vereinfachung komplexer Netzwerkstrukturen. Stell dir vor, ein Unternehmen verfügt über mehrere kleine Netzwerke in verschiedenen Büros oder Abteilungen. Jedes dieser Netzwerke hat eine eigene Subnetzmaske und verursacht separate Einträge in der Routing-Tabelle des Routers.

Durch Supernetting können diese kleineren Netzwerke zusammengefasst werden, sodass sie als ein großes Netzwerk erscheinen. Das erleichtert nicht nur die Verwaltung des Netzwerks erheblich, sondern minimiert auch die Komplexität der Netzwerkarchitektur. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass durch die reduzierte Anzahl an Routen die Performance des Netzwerks erhöht wird und weniger Fehlerquellen existieren.

Reduzierung der Routing-Tabellen Größe

Ein weiterer Vorteil von Supernetting ist die deutliche Reduzierung der Größe von Routing-Tabellen in Routern. In einem großen Netzwerk, das klassisch ohne Supernetting betrieben wird, enthält die Routing-Tabelle zahlreiche Einträge - für jedes Subnetz einen. Das führt zu längeren Verarbeitungszeiten und erhöhten Laufzeiten beim Routing.

Mit Supernetting hingegen werden die Routen aggregiert, sodass mehrere Netzwerke in einer einzigen Route zusammengefasst werden können. Das führt zu deutlich kleineren Routing-Tabellen, was die Effizienz und Geschwindigkeit des Routers erhöht. Außerdem verringert sich der Verwaltungsaufwand, da weniger Einträge aktualisiert und gepflegt werden müssen.

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Zusammenfassung mehrerer zusammengehöriger Netzwerke

Supernetting ermöglicht es, mehrere zusammengehörige Netzwerke sinnvoll zu gruppieren. Ein gutes Beispiel hierfür sind Unternehmen mit mehreren Standorten. Ohne Supernetting müsste jedes Netzwerk separat adressiert und geroutet werden. Mit Supernetting hingegen können die IP-Adressbereiche der verschiedenen Standorte so angepasst werden, dass sie als ein großes, zusammenhängendes Netzwerk behandelt werden können.

Das erleichtert nicht nur die Netzwerkverwaltung, sondern unterstützt auch eine zentralisiertere IT-Strategie. So können Sicherheitsrichtlinien und Zugriffsrechte einfacher auf das gesamte Netzwerk angewandt werden und Netzwerkressourcen effizienter genutzt werden.

Ein praktisches Beispiel wäre, mehrere C-Klasse-Netzwerke, die an verschiedenen Orten liegen, zu einem B-Klasse-Netzwerk zu aggregieren. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, für jeden Standort separate Ressourcen vorzuhalten, und es wird eine einheitlichere IT-Landschaft geschaffen.

Vergleich zwischen Supernetting und Subnetting

Grundlegende Unterschiede zwischen Subnetting und Supernetting

Subnetting und Supernetting sind zwei Methoden, die in der Netzwerktechnologie eingesetzt werden, um IP-Netzwerke zu organisieren. Während beide auf den ersten Blick ähnliche Ziele verfolgen, nämlich die effiziente Nutzung des IP-Adressraums, unterscheiden sie sich grundlegend in ihrer Herangehensweise.

Subnetting teilt ein größeres Netzwerk in kleinere, handhabbare Teile, die Subnetze genannt werden. Jedes Subnetz hat seine eigene, eindeutige Subnetzmaske, die bestimmt, wie das IP-Adressschema innerhalb dieses Subnetzes aussieht.

Supernetting, manchmal auch als Route Aggregation oder Classless Inter-Domain Routing (CIDR) bezeichnet, kombiniert dagegen mehrere kleinere Netzwerke zu einem größeren. Dies geschieht durch eine Verringerung der Anzahl der Bits, die für den Netzwerkanteil der Adresse verwendet werden, womit effektiv der verfügbare Raum für Host-Adressen erhöht wird.

Subnetting wird häufig verwendet, um:

  • Die Anzahl der Hosts in einem Netzwerk zu reduzieren, was die Netzwerkleistung verbessern kann.
  • Die Sicherheit zu erhöhen, indem Netzwerksegmente isoliert werden.
  • Das Broadcast-Domäne zu verkleinern, um den Netzwerkverkehr zu minimieren.

Supernetting hingegen wird typischerweise eingesetzt, um

  • Die Anzahl der Routing-Tabellen-Einträge in großen Netzwerken zu reduzieren.
  • Effizientere IP-Adressierung für große Netzwerke bereitzustellen.
  • Administrative Aufgaben durch Vereinfachung der Netzwerkstruktur zu erleichtern.

Praktische Anwendungsszenarien für beide Methoden

Ein einfaches Subnetting-Beispiel könnte sein, ein Netzwerk mit der Adresse 192.168.1.0/24 in vier Subnetze zu teilen, um verschiedene Abteilungen eines Unternehmens separat zu adressieren. Dies könnte zu Subnetzen wie 192.168.1.0/26, 192.168.1.64/26, 192.168.1.128/26, und 192.168.1.192/26 führen, wobei jedes Subnetz bis zu 62 Hosts (abzüglich Netz- und Broadcast-Adresse) unterstützt.

Ein Supernetting-Beispiel ist die Zusammenfassung mehrerer /24-Netzwerke wie 192.168.0.0/24, 192.168.1.0/24, 192.168.2.0/24, und 192.168.3.0/24 zu einem /22-Supernetz 192.168.0.0/22, das die gleiche Anzahl an Hosts mit weniger Routing-Tabelleneinträgen unterstützt.

Vor- und Nachteile von Supernetting im Vergleich zum Subnetting

Vorteile von Supernetting:

  • Vereinfachtes Routing: Reduzierung der Anzahl der Einträge in Routingtabellen, was vor allem in großen Netzwerken die Effizienz steigert.
  • Bessere Adressierung: Ermöglicht eine effizientere Nutzung des IP-Adressraums.

Nachteile von Supernetting:

  • Komplexität: Ohne sorgfältige Planung kann Supernetting zu Adresskonflikten und Verwirrung führen.
  • Weniger Kontrolle: Supernetting kann die granulare Kontrolle über das Netzwerk einschränken und schwieriger gestalten.

Vorteile von Subnetting:

  • Erhöhte Sicherheit: Durch Isolierung von Netzwerksegmenten kann Subnetting die Netzwerksicherheit verbessern.
  • Bessere Leistung: Reduzierung der Größe von Broadcast-Domänen kann die Netzwerkleistung erhöhen.

Nachteile von Subnetting:

  • Adressverschwendung: Ungenutzte Adressen in zu klein kalkulierten Subnetzen können verschwendet werden.
  • Erhöhter Verwaltungsaufwand: Die Verwaltung vieler kleiner Subnetze kann kompliziert sein.

Supernetting wird oft in Szenarien bevorzugt, in denen Netzadministratoren die Kontrolle über eine große Anzahl von IP-Adressen mit minimalem Routing-Overhead behalten möchten. Subnetting hingegen eignet sich besser für Szenarien, in denen Sicherheit, Netzwerkleistung und die Trennung von Netzwerksegmenten von größter Bedeutung sind.