Zuletzt aktualisiert am 28. Januar 20256 Minuten Lesezeit

Die Probezeit in der IT-Ausbildung: wie du sie meisterst

Die Probezeit markiert den Beginn deiner IT-Ausbildung und ist eine wichtige Phase für dich und deinen Ausbildungsbetrieb. In dieser Zeit, die zwischen einem und vier Monaten dauert, könnt ihr herausfinden, ob ihr zueinander passt. Für dich bedeutet das, dass du prüfen kannst, ob der gewählte IT-Beruf deinen Vorstellungen entspricht und ob du dich im Betrieb wohlfühlst.

Während der Probezeit gelten besondere rechtliche Bedingungen. Die wichtigsten Aspekte sind:

  • Eine Dauer von mindestens einem und maximal vier Monaten
  • Vereinfachte Kündigungsmöglichkeiten für beide Seiten
  • Besondere Regelungen bei Krankheit und Urlaub
  • Spezielle Schutzrechte, etwa bei Schwangerschaft

Rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen

Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) regelt die wichtigsten Aspekte der Probezeit. Die Dauer wird in deinem Ausbildungsvertrag festgelegt und beträgt mindestens einen und höchstens vier Monate. Eine Verlängerung über vier Monate hinaus ist nur in Ausnahmefällen möglich, etwa wenn du während der Probezeit länger als ein Drittel der vereinbarten Zeit krank warst.

Kündigungsregelungen während der Probezeit

In der Probezeit können sowohl du als auch dein Ausbildungsbetrieb das Ausbildungsverhältnis ohne Angabe von Gründen und ohne Kündigungsfrist beenden. Die Kündigung muss aber immer schriftlich erfolgen. Bist du noch minderjährig, müssen deine Erziehungsberechtigten der Kündigung zustimmen.

Wichtige Ausnahmen vom vereinfachten Kündigungsrecht:

  • Schwangere Auszubildende (wenn der Betrieb von der Schwangerschaft weiß)
  • Menschen mit Schwerbehinderung
  • Auszubildende in Elternzeit

Krankheit und Urlaub

Übersicht der wichtigsten Regelungen

Besondere Situationen

Erfolgreich durch die Probezeit

Ein erfolgreicher Start in die Probezeit beginnt mit der richtigen Vorbereitung. Führe von Anfang an ein kleines Notizbuch, in dem du wichtige Informationen festhältst. Notiere dir die Namen deiner Ansprechpartner, Zugangsdaten für IT-Systeme und betriebliche Abläufe. Diese Notizen helfen dir, dich schnell zurechtzufinden und vermeiden unnötige Nachfragen.

Professionelles Auftreten im Arbeitsalltag

Pünktlichkeit ist in der IT-Branche besonders wichtig, da viele Projekte in Teams bearbeitet werden und Meetings oft online stattfinden. Plane daher immer einen zeitlichen Puffer ein. Beobachte in den ersten Tagen, wie sich deine Kollegen kleiden und passe deinen Kleidungsstil entsprechend an. In vielen IT-Unternehmen herrscht zwar ein lockerer Dresscode, aber extreme Styles solltest du vermeiden.

Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten

Die wichtigsten Verhaltensregeln für den Umgang im Team sind:

  • Sieze Kollegen zunächst, bis dir das "Du" angeboten wird
  • Höre aufmerksam zu und mache dir Notizen
  • Frage nach, wenn du etwas nicht verstehst
  • Bedanke dich für Hilfe und Unterstützung
  • Biete selbst deine Hilfe an, wenn du siehst, dass sie gebraucht wird

Lernbereitschaft und Engagement zeigen

In der IT-Branche ist lebenslanges Lernen besonders wichtig. Zeige aktiv Interesse an neuen Technologien und Arbeitsweisen. Wenn du mit einer Aufgabe fertig bist, frage nach der nächsten. Nutze auch ruhigere Phasen sinnvoll, indem du dich in neue Tools einarbeitest oder Dokumentationen studierst.

Feedback konstruktiv nutzen

Ein guter Ausbildungsstart gelingt, wenn du aufmerksam, engagiert und freundlich bist. Konzentriere dich darauf, die Grundlagen deines IT-Berufs zu lernen und zeige, dass du ein zuverlässiges Teammitglied werden möchtest. Mit dieser Einstellung wirst du die Probezeit erfolgreich meistern.

Wenn es nicht passt - Handlungsoptionen bei Problemen

Manchmal stellt sich während der Probezeit heraus, dass die Ausbildung nicht deinen Vorstellungen entspricht oder du merkst, dass der IT-Bereich doch nicht das Richtige für dich ist. In solchen Fällen ist es wichtig, frühzeitig zu handeln und nicht bis zum Ende der Probezeit zu warten.

Erste Schritte bei Problemen

Bei Schwierigkeiten solltest du zunächst das Gespräch mit deinem Ausbilder suchen. Die häufigsten Probleme lassen sich oft durch offene Kommunikation lösen:

  • Fachliche Überforderung
  • Verständigungsschwierigkeiten im Team
  • Unklarheiten bei Arbeitsabläufen
  • Probleme mit der Berufsschule

Ansprechpartner und Unterstützung

Wenn ein direktes Gespräch nicht möglich ist oder nicht zum gewünschten Ergebnis führt, kannst du dich an folgende Stellen wenden:

  • Ausbildungsberater der IHK
  • Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV)
  • Berufsschullehrer
  • Arbeitsagentur für Berufsorientierung

Kündigung als letzter Ausweg

Falls du dich für eine Kündigung entscheidest, hier ein Beispiel für ein Kündigungsschreiben:

Nach der Kündigung