Überblick

IT-System-Elektroniker/-in

Auf dieser Seite erfährst du alles, was du über den Ausbildungsberuf IT-System-Elektroniker/-in wissen musst. Dir wird erklärt, was du während deiner Ausbildung lernst, welche Aufgaben du erledigst und wie viel du verdienst. Außerdem bekommst du einen Einblick in die Ausbildungsbetriebe und die Anforderungen, die du mitbringen solltest.

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Alles auf einem Blick

Ausbildungsdauer
3 Jahre
Empfohlener Schulabschluss
Mittlere Reife
Ausbildungsart
Duale Ausbildung (Betrieb & Berufsschule)
Vergütung
950 EUR bis 1.200 EUR / Monat (je nach Lehrjahr)
Tätigkeiten
Installieren und Konfigurieren von IT-Geräten und IT-Systemen, Installieren von Netzwerkinfrastrukturen und Übertragungssystemen, Service- und Instandsetzungsarbeiten, Prüfen der elektrischen Sicherheit von Geräten und Betriebsmitteln
Wichtige Schulfächer
Physik, Mathematik, Technik
Einstiegsgehalt (Brutto)
3.304 bis 3.793 EUR im Monat

Welche Aufgaben erwarten mich?

Als IT-System-Elektroniker/-in beschäftigst du dich hauptsächlich mit der Installation von Netzwerkinfrastrukturen und Übertragungssystemen. Das kann heißen, passende Netzwerkkabel und Leitungen zu verlegen, passende Stecker anzubringen und die korrekten Anschlussdosen zu installieren. Zu den IT-Systemen können klassiche Computersysteme gehören, aber auch Telefonanlagen, Drucker, Faxgeräte oder Funknetze. Typische Tätigkeiten könnten sein:

  • Einrichten und Konfigurieren von Home Office Arbeitsplätzen (Telefonanlagen, Thin-Clients, VPN-Verbindungen)
  • LAN / WLAN Netzwerk konfigurieren samt Verkabelung, Netzwerk- und Firewallkonfiguration

Ein wesentliches Tätigkeitsfeld ist der Umgang mit elektronischen und mechanischen Komponenten, du kümmerst dich um die fachgerechte Verkabelung und Vernetzung einschließlich der zugehörigen Stromzufuhr. Das bietet eine Grundlage, um im Sinne der Unfallverhütungsvorschrift "Elektrische Anlagen und Betriebsmittel" (DGUV Vorschrift 3 und 4) als Elektrofachkraft eingesetzt zu werden. Hier können dir Aufgaben in Teilbereichen elektrischer Anlagen bertragen werden, zum Beispiel an elektrischen Unterverteilungen bis zu einer Spannung von 1000 Volt.

Ist man als IT-System-Elektroniker/in eine Elektrofachkraft?

Oft stellt sich die Frage, ob Absolventen und Absolventinnen von IT-Ausbildungen automatisch als Elektrofachkraft gelten. Eine Antwort darauf zu finden, gestaltet sich schwierig, da "Elektrofachkraft" weder ein fester Berufsabschluss noch eine andere formale Qualifikation ist. Elektrofachkraft ist vielmehr eine Funktion in einem Betrieb, für deren Übertragung die Befähigung der Beschäftigten berücksichtigt werden muss.

Eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum/zur IT-System-Elektroniker/-in bescheinigt lediglich eine mindestens ausreichende Leistung bei den im Ausbildungsrahmenplan beschriebenen elektrotechnischen Kompetenzen, die sich für den Bereich IT-Technik entsprechend an den Vorgaben des DGUV Grundsatz 303-001 anlehnen. Die grundlegenden Kompetenzen einer Elektrofachkraft für den begrenzten Bereich der IT-Technik werden in der Ausbildungsverordnung zum/zur IT-System-Elektroniker/-in abgebildet. Dort sind im Besonderen die Berufsbildpositionen (BBP) zu finden, die u.a. das Durchführen von Service- und Instandsetzungsarbeiten an IT-Geräten und IT-Systemen und an deren Infrastruktur, das Installieren von IT-Systemen, Geräten und Betriebsmitteln sowie Anbindung an die Stromversorgung und das Prüfen der elektrischen Sicherheit von Geräten und Betriebsmitteln umfassen. Die Tätigkeiten beziehen sich großteils auf steckerfertige Geräte und Betriebsmittel der IT-Technik und weder die Installation ortsfester Betriebsmittel noch die Änderung bestehender oder Errichtung neuer elektrischer Anlagen ist vorgesehen.

Es ist also wichtig zu beachten, dass IT-System-Elektroniker/-innen immer nur Elektrofachkräfte für das Teilgebiet werden, für das sie explizit befähigt und vom Unternehmen beauftragt sind. Eine elektrotechnische Weiterqualifizierung kann aber natürlich Arbeiten in anderen Gebieten ermöglichen.

Quelle und weitere Informationen

Welche Anforderungen muss ich erfüllen?

Die meisten Auszubildenden haben die Hochschulreife absolviert, bevor sie ihre Ausbildung angetreten haben. Als Empfehlung solltest du mindestens eine guten Realschulabschluss mitbringen. Allerdings kannst du es auch mit einem Hauptschulabschluss schaffen. Folgende Statistiken geben einen Einblick über die Verteilung der Schulabschlüsse:

2021 gab es 1.395 Menschen, die diese Ausbildung begonnen haben (Quelle). Darunter hatten

  • 576 eine Hochschulreife
  • 675 einen mittleren Bildungsabschluss
  • 102 einen Hauptschulabschluss
  • 15 keinen Hauptschulabschluss
  • 24 Sonstiges (bspw. Abschluss im Ausland)

Man sieht also: ein Großteil der Auszubildenden hat einen mittleren Bildungsabschluss, dicht gefolgt von der Hochschulreife.

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Kenntnisse

Die Ausbildung ist dazu da, um dir alle relevanten Kenntnisse beizubringen. Allerdings solltest du in folgenden Schulfächern gute Noten und Kenntnisse mitbringen:

  • Physik
  • Mathematik
  • Technik / Werken
  • Englisch

Grundkenntnisse in Physik werden dir helfen, da du während der Ausbildung viel mit den physikalischen Gesetzen und deren Zusammenhängen zutun haben wirst, vor allem im Bereich der Elektronik. Dazu gehören, im Gegensatz zu anderen IT-Ausbildungsberufen, auch vermehrt praktische Tätigkeiten an IT-Geräten, Kabeln oder Leitungen dazu, weswegen Kenntnisse im technischen Werken von Vorteil sind.

Viele Fachbücher und Bedienungsanleitung können in Englisch formuliert sein, weswegen du auf jeden Fall englische Texte verstehen solltest. Ansonsten solltest du dich wohl mit den Grundrechenarten der Mathematik wohlfühlen, hier wird der Fokus vor allem darin liegen, elektrische Größen zu berechnen und zu bewerten (das ohmsche Gesetz wird dein treuer Begleiter sein).

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Dein Arbeitsalltag hängt stark von deinem jeweiligen Ausbildungsbetrieb ab und der Branche, in der du tätig bist. Um dir aber ein Gefühl zu geben, folgen einige Beispiele aus dem beruflichen Alltag:

  • Du kümmerst dich um die Planung, Installation und Inbetriebnahme von Smart-Home bzw. Smart-Building-Systemen. Dazu hörst du dir die Wünsche des Kunden an, formulierst diese in konkrete Anforderungen, kümmerst dich um die Bestellung der notwendigen Teile und arbeitest gemeinsam mit deinen Kolleginen und Kollegen an der fertigen Lösung. Dabei leistest du Support, entweder per Telefon, Remote oder vor Ort beim Kunden.

  • Du bist zuständig für die Instandhaltung verschiedenster technischer Anlagen, zum Beispiel Automaten, Funkanlagen, Einbruch- und Brandmeldeanlagen oder Systeme im Bereich Sicherheit. Du bist bei Aufträgen in der Region vor Ort, führst kleinere Montagearbeiten aus und kennst dich mit Netzwerktechnik aus.

  • Du bist für die Konfiguration unterschiedlicher IT-Geräte sowie IT-Systeme zuständig und begleitest die Installation von aktueller Hard- und Software. Für Kunden bist du ein direkter Ansprechpartner und sorgst für deine passende Benutzereinweisung und Schulung. Du führst Fehleranalysen und Wartungsarbeiten an den Geräten durch.

Wie hoch ist das Gehalt nach der Ausbildung?

Mittlerweile sind Einstiegsgehälter für diese Fachrichtung zwischen 35.000 EUR und 42.000 EUR realistisch, dein Gehalt hängt allerdings stark von der Branche, der Stadt und deinem konkreten Aufgabengebiet ab. Wenn du ins Berufsleben einsteigst, wird deine Berufsbezeichnung höchstwahrscheinlich nicht so wie dein Ausbildungsberuf lauten. Stattdessen beziehen die Titel sich konkret auf deine Aufgaben:

  • IT-Service-Techniker/-in
  • Netzwerkspezialist/-in
  • IT System Engineer
  • IT-Administrator
  • Außendienstmitarbeiter/-in

Es kommt also ganz drauf an, mit welchen Technologien du dich innerhalb deiner Ausbildung beschäftigt hast. Im öffentlichen Dienst wird nach einem einheitlichen Tarifvertrag (TVöD für Bund und Kommunen, TV-L bei den Ländern) bezahlt. Nehmen wir als Beispiel den TV-L Tarif: Nach einer dreijährigen Ausbildung wirst du typischerweise in der Entgeltgruppe 6-9 eingruppiert, dort liegt das Grundgehalt bei 2.725,66 € (E6) bis 3.136,59 € (E9b), also 32.707,92 € bzw. 37.639,08 € pro Jahr.

Welche Rolle spielt Mathematik?

Grundsätzlich spielt in der Regel Mathematik in deiner betrieblichen Praxis keine übergeordnete Rolle. Ein mathematisches Verständnis ist wichtig, aber die Erfahrung zeigt, dass in der Regel grundlegende Fähigkeiten komplett ausreichen - außer du programmierst statistische Analysen oder andere datengetriebene Softwarelösungen, aber das ist dann je nach Ausbildungsbetrieb individuell.

In der Berufsschule kann je nach Lehrplan der einzelnen Bundesländer mal mehr oder weniger von dir abverlangt werden. Mathematik kommt hier vor allem beim Umgang mit Zahlensystemen (bspw. das Dezimal oder Binärsystem), bei der Kalkulation und beim Vergleich von Angeboten, oder bei der Umrechnung von Dateigrößen zum Tragen. Wenn du die Hochschulreife absolviert hast, wird der Mathe-Teil für dich nicht anspruchsvoll sein, aber auch mit einer guten mittleren Reife wirst du keine großen Probleme haben.

Wenn du mehr über den Mathematikanteil erfahren möchtest, lese dir gerne folgenden Blogbeitrag durch: "Mathematik in der Fachinformatiker Ausbildung: Alles, was du wissen musst". Dort werden einige Beispielaufgaben aufgezeigt und durchgerechnet.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Im Gegensatz zu Handwerksberufen kannst du hier keinen Meistertitel machen, stattdessen stehen dir aber unter anderem folgende Möglichkeiten zur Auswahl:

  • Weiterbildungen im Rahmen des IT-Weiterbildungsprogramms  Die IHK bietet verschiedene Weiterbildungsprogramme an, die du nach deiner Ausbildung absolvieren kannst. Hier kannst du dich zum sogenannten “Operative Professional” und anschließend zum “Strategischen Professional” in unterschiedlichen Fachrichtungen weiterbilden.
  • Weiterführendes Bachelor-Studium  Wenn du die Hochschulreife erworben hast, kannst du nach deiner Ausbildung noch ein Studium absolvieren, um deine Kenntnisse zu vertiefen. Bei einigen Hochschulen kannst du dir sogar deine Erfahrung als Fachinformatiker anrechnen lassen, um so einige Module nicht belegen zu müssen. Wenn du noch keine Hochschulreife hast, kannst du durch das einjährige Berufskolleg zum Erwerb der Fachhochschulreife nochmal 1 Jahr die Schulbank drücken, um somit an Fachhochschulen studieren zu können.
  • Herstellerspezifische Zertifizierungen  In der IT-Branche ist es sehr weit verbreitet, Zertifizierungen von Hardware- und Softwareanbietern zu absolvieren. Bekannte Beispiele sind die Zertifikate von Cisco im Bereich Netzwerke sowie die Angebote der großen Cloud Anbieter wie Amazon, Microsoft oder Google um dich dort in verschiedensten Vertiefungen weiterzubilden. Es gibt eine Reihe an unterschiedlichen Zertifikaten, über Programmierung, agiles Projektmanagement, verteilte Systeme oder IT-Sicherheit, die jeweils einen unterschiedliche Stellung und Wirkung in der Branche haben.

Ebenfalls ist es wichtig, sich in der IT-Branche immer ausreichend Zeit zu nehmen, um sich eigenständig weiterzubilden um so auf dem aktuellsten Stand der Dinge zu bleiben. Gerade die IT ist eine sehr wechselhafte Branche mit ständig neuen Innovationen und Technologien, weswegen es wichtig ist sich einen guten Überblick über den Markt zu verschaffen und auf dem neuesten Stand zu bleiben, um wichtige Veränderungen im Blick zu behalten.

Zukunftsaussichten

Fachkräfte in der IT werden seit Jahren händeringend gesucht, die Nachfrage ist aktuell höher als das Angebot. IT-System-Elektroniker/-innen können in nahezu in vielen Branchen arbeiten, da mittlerweile jedes Unternehmen auf digitale Systeme setzen muss, um am Markt mithalten zu können. Und irgendjemand muss das Fundament bereitstellen, damit digitale Arbeit überhaupt verrichtet werden kann.

Auch im Zuge weiterer Automatisierungen, beispielsweise durch künstliche Intelligenz, wird dieser Beruf noch lange erhalten bleiben, weil hier vor allem der die handwerkliche Tätigkeit eine Rolle spielt und ein gewisses Feingefühl vorhanden sein muss. In Zukunft wird noch kein Roboter Netzwerkkabel in den Wänden verlegen oder für die WLAN-Abdeckung eines Gebäudes sorgen, das bleibt weiterhin in deinen Händen als IT-System-Elektroniker/in.