Ist die Fachinformatiker Ausbildung schwer?

Geschrieben von Noel Lang

Die Ausbildung zum Fachinformatiker ist eine sehr gute Möglichkeit, um in der IT-Branche arbeiten zu können.

Viele haben Angst, dass ihnen die Ausbildung zu schwer sein wird. Ist die Ausbildung also wirklich schwer?

Nein. Die Ausbildung zum Fachinformatiker ist nicht schwer. Wenn du dich richtig vorbereitest und dir einen guten Ausbildungsbetrieb aussuchst, ist es unabhängig von deinem Schulabschluss absolut machbar. Ich habe meine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung nach der Realschule mit 16 Jahren begonnen und mit der Note "sehr gut" absolviert.

In diesem Blogartikel möchte ich dir zeigen, was dich in der Ausbildung erwarten wird, was eventuell schwierig werden könnte und warum du dir vor allem über Mathematik keine Sorgen machen musst.

Was dich in der Ausbildung erwarten wird

Der Aufbau der Fachinformatiker Ausbildung

Die Ausbildung zum Fachinformatiker ist in vier Fachrichtungen aufgeteilt: Anwendungsentwicklung, Systemintegration, Daten- und Prozessanalyse sowie Digitale Vernetzung. Die Ausbildungsinhalte der Fachrichtungen sind in den ersten 18 Monaten gleich, danach werden dir Themen speziell für deinen Schwerpunkt beigebracht.

Die Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre und findet größtenteils in dem Ausbildungsbetrieb deiner Wahl statt, in welchem du dann arbeiten wirst. Die theoretischen Inhalte werden dir durch die Berufsschule vermittelt.

Berufsschule und Ausbildungsbetrieb

In deinem Ausbildungsvertrieb wirst du die meiste Zeit deiner Ausbildung verbringen. Dort werden dir die tatsächlichen Fähigkeiten beigebracht, die du für deine Arbeit brauchst. Was genau du machen wirst, hängt von deiner gewählten Fachrichtung und deinem Ausbildungsbetrieb ab.

In der Berufsschule werden dir die theoretischen Inhalte vermittelt. Neben den berufsspezifischen Lernfeldern gibt es je nach Bundesland und Berufsschule noch Fächer wie Deutsch, Englisch, Gemeinschaftskunde oder Ethik.

Folgende Dinge können schwierig sein

  1. Der Wechsel von der Schule ins Arbeitsleben: Gerade wenn du frisch von der Schule kommst, wird er erstmal eine Umstellung für dich sein, Vollzeit in einem Beruf zu arbeiten. Das darfst du am Anfang nicht unterschätzen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass man sich schnell daran gewöhnt. Und die Berufsschule nimmt da auch nochmal den Druck raus.

  2. Der Spagat zwischen technischen und kaufmännischen Themen: In der Berufsschule werden dir nicht nur technische Themen wie Programmieren, Netzwerktechnik oder Datenbanken beigebracht. Die Fachinformatiker Ausbildung besteht zu einem großen Teil auch aus kaufmännischen Themen wie Betriebswirtschaftslehre (BWL) oder Wirtschaftskunde. Das kann vor allem für diejenigen schwierig sein, die sich nur für den technischen Aspekt interessieren. Aber diese Themen sind wichtig für eure Abschlussprüfung.

  3. Einen Ausbildungsplatz bekommen: Der Fachinformatiker war auf Platz 5 der meist beliebtesten Ausbildungen in Deutschland (2022 wurden über 17.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen). Deswegen kann es schwierig sein, überhaupt einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Deswegen solltest du dir bei deiner Bewerbung besonders viel Mühe geben, um aus der Masse herauszustechen.

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Wovor du absolut keine Angst haben musst

  1. Keine Vorkenntnisse haben: Die Ausbildung ist dazu da, dir alle notwendigen Inhalte beizubringen. Es ist definitiv hilfreich, wenn du bereits Vorerfahrungen mitbringst (und ist in vielen Fällen hinsichtlich der Bewerbung auch ganz gut), aber mach dir nicht den Kopf kaputt, wenn du noch keine Zeile Code geschrieben hast. Das ist absolut kein Problem.

  2. Mathematik: Viele verbinden den Fachinformatiker automatisch an Mathematik und denken sofort an das schwierige Informatikstudium. In der Ausbildung und vor allem in der Berufsschule wirst du nicht viel Mathe brauchen. Dir werden keine abstrakten Fragen gestellt, sondern konkrete Aufgabenstellungen in Bezug aus verschiedenen Themen der BWL, Netzwerktechnik oder sonstigem. Die Grundrechenarten, Dreisatz, Prozentrechnen und einfache Funktionen reichen komplett aus.

  3. Berufsschule: Generell ist die Berufsschule vom Niveau sehr machbar. Je höher dein Schulabschluss ist, desto einfacher wird es für dich. In der Berufsschule kommen Menschen mit den verschiedensten Abschlüssen zusammen (Hauptschule, Realschule, Abitur...), weswegen dort von den Lehrerinnen und Lehrern gemeinsamer Nenner gefunden werden muss. Ich hatte damals mit meinem Realschulabschluss absolut kein Problem, mit dem Unterrichtsstoff mitzuhalten.

Fazit

Ich würde nicht behaupten, dass die Fachinformatiker Ausbildung schwer ist. Allerdings wird sie dir auch nicht geschenkt, das sollte bis hier hin klar sein.

Aber du solltest dir definitiv keine Sorgen machen und bloß nicht denken, dass du "zu blöd" für die Ausbildung bist. Es liegt an dir, deiner Motivation sowie deiner Lernbereitschaft und was du daraus machst.

Eine große Rolle spielt die Wahl deines Ausbildungsbetriebes, da du dort die meiste Zeit verbringen wirst. Deswegen versuche, so viel Zeit wie möglich in die Auswahl des Betriebes zu investieren und versuche so viel über das Unternehmen herauszufinden wie möglich. Es gibt leider einige Unternnehmen, die keine adäquate Ausbildung angeben, was dir die Ausbildung leider nur unnötig schwerer macht.