Zuletzt aktualisiert am 10. Januar 20259 Minuten Lesezeit

Fachinformatiker für Systemintegration

Als Fachinformatiker für Systemintegration planst, installierst und administrierst du IT-Systeme und Netzwerke. Du konzipierst technische Lösungen für deine Kunden und setzt diese in der Praxis um. Dabei kümmerst du dich um die komplette IT-Infrastruktur - von einzelnen Arbeitsplatzrechnern über Server bis hin zu komplexen Netzwerken.

Die Fachrichtung Systemintegration hat ihren Schwerpunkt in der Planung, Installation, Konfiguration und Administration vernetzter Systeme. Du entwickelst und modifizierst IT-Systeme unter Berücksichtigung der Informationssicherheit, implementierst neue Dienste und behebst auftretende Störungen. Eine wichtige Aufgabe ist dabei die Integration neuer Komponenten in bestehende Systeme.

In deiner täglichen Arbeit installierst und konfigurierst du nicht nur neue IT-Systeme, sondern betreust auch bestehende Infrastrukturen. Du überwachst die Systeme, führst Wartungsarbeiten durch und reagierst auf technische Probleme. Die Beratung und Schulung der Anwender gehört ebenfalls zu deinen Aufgaben. Dabei arbeitest du eng mit Kunden und Kollegen zusammen.

Die Ausbildung vermittelt dir fundiertes Fachwissen aus den Bereichen Netzwerktechnik, Systemadministration und IT-Sicherheit. Du lernst methodisch und strukturiert zu arbeiten, technische Zusammenhänge zu verstehen und praxisgerechte Lösungen zu entwickeln. Dabei sind sowohl technisches Verständnis als auch Kommunikationsfähigkeit und Teamarbeit wichtig.

Typische Aufgaben und Tätigkeiten

Im Berufsalltag eines Fachinformatikers für Systemintegration stehen verschiedene konkrete Aufgaben im Mittelpunkt. Ein wichtiger Teil deiner Arbeit ist die Konzeption von IT-Infrastrukturen. Du analysierst die Anforderungen der Kunden und entwickelst daraus technische Lösungen. Dabei berücksichtigst du sowohl bestehende Systeme als auch neue Technologien und wählst passende Komponenten aus.

In der Umsetzungsphase installierst und konfigurierst du die IT-Systeme nach den erarbeiteten Konzepten. Du richtest Server und Netzwerkkomponenten ein, implementierst Dienste und bindest Clients in das Netzwerk ein. Dabei achtest du besonders auf die Integration in bestehende Infrastrukturen und die Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien.

Die Administration und Wartung der IT-Systeme ist eine weitere zentrale Aufgabe. Du überwachst die Systemauslastung, führst Updates durch und optimierst die Performance. Dazu gehören auch die Verwaltung von Benutzerkonten und Zugriffsrechten sowie die Einrichtung und Überwachung von Backup-Systemen.

Ein großer Teil deiner Arbeit besteht aus der Störungsbeseitigung und dem technischen Support. Du analysierst Fehlermeldungen, führst Diagnosen durch und behebst technische Probleme. Dabei dokumentierst du die Störungen und entwickelst präventive Maßnahmen zur Vermeidung ähnlicher Probleme.

Die Beratung und Schulung von Anwendern nimmt ebenfalls einen wichtigen Platz ein. Du erklärst die Nutzung der IT-Systeme, berätst bei technischen Fragen und entwickelst Dokumentationen. Dabei musst du komplexe technische Sachverhalte verständlich vermitteln können.

IT-Sicherheit spielt in allen Bereichen eine zentrale Rolle. Du implementierst Sicherheitskonzepte, richtest Firewalls und VPN-Verbindungen ein und stellst die Einhaltung von Datenschutzanforderungen sicher. Regelmäßige Sicherheitsanalysen und die Überwachung von Schutzsystemen gehören zu deinen Aufgaben.

Ausbildungsinhalte laut Rahmenlehrplan

Der schulische Teil deiner Ausbildung orientiert sich am Rahmenlehrplan und ist in verschiedene Lernfelder aufgeteilt. Die ersten neun Lernfelder sind dabei für alle Fachrichtungen identisch und vermitteln dir wichtige Grundlagen:

LernfeldInhaltDauer (Stunden)
1Das Unternehmen und die eigene Rolle im Betrieb beschreiben40
2Arbeitsplätze nach Kundenwunsch ausstatten80
3Clients in Netzwerke einbinden80
4Schutzbedarfsanalyse im eigenen Arbeitsbereich durchführen40
5Software zur Verwaltung von Daten anpassen80
6Serviceanfragen bearbeiten40
7Cyber-physische Systeme ergänzen80
8Daten systemübergreifend bereitstellen80
9Netzwerke und Dienste bereitstellen80

Für die Fachrichtung Systemintegration sind zusätzlich drei spezielle Lernfelder vorgesehen:

LernfeldInhaltDauer (Stunden)
10bServerdienste bereitstellen und Administrationsaufgaben automatisieren80
11bBetrieb und Sicherheit vernetzter Systeme gewährleisten80
12bKundenspezifische Systemintegration durchführen120

In diesen fachrichtungsspezifischen Lernfeldern konzentrierst du dich auf die Integration und Administration von IT-Systemen. Du lernst, wie du Serverdienste einrichtest und verwaltest sowie Administrationsaufgaben automatisierst. Die Gewährleistung von Betriebssicherheit und die Umsetzung von IT-Sicherheitskonzepten sind weitere zentrale Themen. Im letzten Lernfeld arbeitest du an kompletten Integrationsprojekten und wendest dein erlerntes Wissen in der Praxis an.

Der Unterricht findet in der Berufsschule statt und wird durch praktische Übungen und Projektarbeiten ergänzt. Die angegebenen Stunden verteilen sich über die gesamte Ausbildungszeit. Dabei baut jedes Lernfeld auf dem vorherigen auf und die Komplexität der Aufgaben nimmt stetig zu. Ein besonderer Fokus liegt auf der praktischen Anwendung des Gelernten in realen Szenarien.

Betriebliche Ausbildungsinhalte

Die praktische Ausbildung im Betrieb folgt dem Ausbildungsrahmenplan. Dieser teilt sich in fachrichtungsübergreifende und fachrichtungsspezifische Inhalte auf. In den ersten 18 Monaten konzentrierst du dich auf die grundlegenden Fertigkeiten:

Berufsprofilgebende FertigkeitenZeitrahmen (Wochen)
Planen und Durchführen von Arbeitsaufgaben12
Informieren und Beraten von Kunden3
Beurteilen von IT-Systemen10
Entwickeln und Betreuen von IT-Lösungen5
Durchführen von Qualitätssicherung4
Umsetzen von IT-Sicherheit und Datenschutz6
Betreiben von IT-Systemen3
Inbetriebnehmen von Speicherlösungen5
Programmieren von Softwarelösungen5

Für die Fachrichtung Systemintegration sind folgende spezifische Inhalte vorgesehen:

Fachrichtungsspezifische FertigkeitenZeitrahmen (Wochen)
Konzipieren und Realisieren von IT-Systemen20
Installieren und Konfigurieren von Netzwerken11
Administrieren von IT-Systemen21

Diese Inhalte vermitteln dir zentrale Kompetenzen für die Systemintegration:

  • Systemlösungen nach Kundenanforderungen konzipieren
  • IT-Systeme auswählen, installieren und konfigurieren
  • Integration externer IT-Ressourcen
  • Kompatibilitätsprobleme lösen
  • Testkonzepte erstellen und durchführen
  • Systemübergabe planen und durchführen
  • Netzwerkprotokolle und -komponenten implementieren
  • IT-Sicherheit in Netzwerken gewährleisten
  • Systemaktualisierungen durchführen
  • Konzepte zur Datensicherung erstellen und umsetzen

Integrativ werden während der gesamten Ausbildung auch übergreifende Kompetenzen vermittelt:

  • Berufsbildung und Arbeitsrecht
  • Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
  • Umweltschutz
  • Vernetztes Zusammenarbeiten unter Nutzung digitaler Medien

Die zeitlichen Richtwerte können je nach betrieblichen Anforderungen angepasst werden. Die praktische Ausbildung erfolgt meist direkt an realen IT-Projekten, wodurch du die Inhalte praxisnah erlernst und von Anfang an Erfahrung in der Umsetzung komplexer Systemintegrationen sammelst.

Spezialisierung und Einsatzgebiete

Als Fachinformatiker für Systemintegration vertiefst du während deiner Ausbildung deine Kenntnisse in einem von fünf möglichen Einsatzgebieten. Dein Ausbildungsbetrieb wählt dabei das Einsatzgebiet aus, in dem du schwerpunktmäßig arbeitest:

Im Bereich Rechenzentren konzentrierst du dich auf den Betrieb großer IT-Infrastrukturen. Du betreust Server-Systeme, Storage-Lösungen und zentrale Dienste. Dabei kümmerst du dich um die Planung von Kapazitäten, die Virtualisierung von Systemen und die Automatisierung von Prozessen.

Im Einsatzgebiet Netzwerke planst und betreust du komplexe Netzwerkinfrastrukturen. Du konfigurierst aktive Netzwerkkomponenten wie Switches und Router, implementierst VLANs und setzt Routing-Protokolle ein. Die Netzwerksicherheit und die Überwachung des Datenverkehrs gehören zu deinen Kernaufgaben.

Im Bereich Client-Server-Architekturen konzipierst und realisierst du verteilte IT-Systeme. Du richtest zentrale Server-Dienste ein und bindest Client-Systeme an. Dazu gehören Verzeichnisdienste, E-Mail-Systeme und Dateiserver. Die Integration verschiedener Dienste und die Verwaltung von Benutzerrechten sind wichtige Aspekte.

Die Einsatzgebiete Festnetze und Funknetze beschäftigen sich mit spezialisierten Netzwerkinfrastrukturen. Je nach Einsatzgebiet konzentrierst du dich entweder auf kabelgebundene oder drahtlose Übertragungstechnologien.

Mit Zustimmung der zuständigen Stelle kann dein Ausbildungsbetrieb auch ein anderes Einsatzgebiet festlegen, wenn dort die gleichen Fertigkeiten vermittelt werden können. Unabhängig vom gewählten Schwerpunkt erlernst du aber in jedem Fall die grundlegenden Technologien und Methoden der Systemintegration.

Technologien und Werkzeuge

In der Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration arbeitest du mit verschiedenen Technologien und Werkzeugen. Die konkrete Auswahl richtet sich nach deinem Ausbildungsbetrieb und dem gewählten Einsatzgebiet.

Im Bereich Betriebssysteme sind Windows Server und Linux die wichtigsten Plattformen. Du lernst beide Systeme zu installieren, zu konfigurieren und zu administrieren. Dabei nutzt du sowohl grafische Verwaltungswerkzeuge als auch die Kommandozeile. PowerShell und Bash-Scripting sind wichtige Werkzeuge für die Automatisierung von Administrationsaufgaben.

Für die Virtualisierung von Systemen arbeitest du mit Technologien wie VMware vSphere, Microsoft Hyper-V oder KVM. Diese ermöglichen dir, mehrere virtuelle Maschinen auf physischen Servern zu betreiben. Container-Technologien wie Docker und Kubernetes gewinnen zunehmend an Bedeutung für die flexible Bereitstellung von Diensten.

Im Netzwerkbereich konfigurierst du Router und Switches verschiedener Hersteller wie Cisco oder HP. Du arbeitest mit Protokollen wie TCP/IP, VLAN und VPN. Für die Netzwerkanalyse nutzt du Tools wie Wireshark oder Nagios. Die Konfiguration von Firewalls und die Einrichtung von Zugriffskontrollen gehören ebenfalls zu deinen Aufgaben.

Für das Monitoring von IT-Systemen verwendest du Werkzeuge wie Zabbix, Icinga oder Prometheus. Diese helfen dir, die Verfügbarkeit und Performance von Systemen zu überwachen. Grafana oder ähnliche Tools nutzt du zur Visualisierung von Monitoring-Daten und zur Erstellung von Dashboards.

Im Bereich der IT-Sicherheit arbeitest du mit verschiedenen Security-Lösungen. Dazu gehören Firewalls wie pfSense, Intrusion Detection Systeme und Tools zur Schwachstellenanalyse wie Nessus. Die Konfiguration von Backup-Systemen und die Einrichtung von Verschlüsselungslösungen sind weitere wichtige Aufgaben.

Für die Verwaltung von Nutzern und Berechtigungen setzt du Directory-Dienste wie Microsoft Active Directory oder OpenLDAP ein. Die Integration verschiedener Authentifizierungssysteme und Single Sign-On-Lösungen gehört zu deinen Aufgaben.

Karriere und Perspektiven

Deine berufliche Weiterentwicklung kannst du durch verschiedene Fortbildungen gezielt vorantreiben. Das IT-Weiterbildungssystem bietet dir dabei drei Qualifikationsebenen: Als erste Stufe kannst du dich zum IT-Spezialisten in verschiedenen Bereichen wie Netzwerkadministration, IT-Sicherheit oder Systemadministration fortbilden. Darauf aufbauend ist die Qualifikation zum Operativen Professional möglich, beispielsweise als geprüfter IT-Berater oder IT-Projektleiter. Die höchste Stufe bildet der Strategische Professional als geprüfter IT-Technical Engineer oder IT-Business Engineer, der dem Master-Niveau entspricht.

Ein Studium ist mit deiner Ausbildung ebenfalls möglich. Viele Hochschulen erkennen deine Ausbildung an und ermöglichen dir ein verkürztes Informatik- oder Wirtschaftsinformatik-Studium. Dabei kannst du zwischen verschiedenen Schwerpunkten wie IT-Infrastruktur, Netzwerktechnik oder IT-Sicherheit wählen. Das Studium ergänzt dein praktisches Wissen durch theoretische Grundlagen und qualifiziert dich für höhere Positionen.

Mit zunehmender Berufserfahrung kannst du auch Führungsverantwortung übernehmen, etwa als Teamleiter in der IT-Administration oder als IT-Projektmanager. Alternativ entwickelst du dich zum technischen Experten in speziellen Bereichen wie Cloud Computing, Virtualisierung oder Cyber Security. Viele Systemintegratoren spezialisieren sich auch auf bestimmte Herstellertechnologien und erwerben entsprechende Zertifizierungen.

Die Gehaltsperspektiven sind überdurchschnittlich gut. Bereits nach der Ausbildung liegen die Einstiegsgehälter meist deutlich über dem Durchschnitt. Mit Berufserfahrung, Zertifizierungen und Weiterbildungen steigen die Verdienstmöglichkeiten weiter an. Besonders gefragt sind Spezialisten für IT-Sicherheit, Cloud-Infrastrukturen und die Integration komplexer Systeme.