Zuletzt aktualisiert am 16. Januar 20254 Minuten Lesezeit

Ausbildungsbegleitende Hilfen

Eine Berufsausbildung stellt hohe Anforderungen an dich - sowohl in der Berufsschule als auch im Ausbildungsbetrieb. Wenn du dabei Unterstützung brauchst, bieten dir ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) kostenlose Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit.

Die ausbildungsbegleitenden Hilfen richten sich besonders an Auszubildende, die Schwierigkeiten in der Berufsschule oder im Ausbildungsbetrieb haben. Das können zum Beispiel Probleme mit dem Lernstoff, der deutschen Sprache oder bei der Prüfungsvorbereitung sein. Auch wenn private oder betriebliche Schwierigkeiten deine Ausbildung gefährden, erhältst du durch abH Unterstützung.

Das Ziel der ausbildungsbegleitenden Hilfen ist es, dir einen erfolgreichen Abschluss deiner Ausbildung zu ermöglichen. Die Förderung kann zu verschiedenen Zeitpunkten einsetzen:

  • direkt zu Beginn deiner Ausbildung, um von Anfang an gut mitzukommen
  • während der Ausbildung, wenn Probleme auftauchen
  • zur Vorbereitung auf Prüfungen
  • nach einem Ausbildungsabbruch, um den Übergang in eine neue Ausbildung zu schaffen

Die Kosten für die ausbildungsbegleitenden Hilfen übernimmt vollständig die Agentur für Arbeit. Die Durchführung erfolgt durch erfahrene Bildungsträger in deiner Region. Du musst die Förderung lediglich bei deiner zuständigen Arbeitsagentur beantragen.

Die ausbildungsbegleitenden Hilfen finden zusätzlich zu deiner regulären Ausbildung statt. Du besuchst also weiterhin normal die Berufsschule und arbeitest in deinem Ausbildungsbetrieb. Die abH-Förderung ergänzt deine Ausbildung durch gezielte Unterstützung in den Bereichen, in denen du sie benötigst.

Welche Unterstützung bieten ausbildungsbegleitende Hilfen?

Die ausbildungsbegleitenden Hilfen umfassen verschiedene Unterstützungsangebote, die genau auf deine Bedürfnisse abgestimmt werden:

Fachliche Unterstützung

Der Stütz- und Förderunterricht konzentriert sich auf die Bereiche, in denen du Hilfe benötigst:

  • Nachhilfe in der Fachtheorie deines Ausbildungsberufs
  • Unterstützung bei praktischen Aufgaben aus dem Betrieb
  • Grundlagenfächer wie Mathematik und Deutsch
  • gezielte Vorbereitung auf Klassenarbeiten und Prüfungen
  • Hilfe beim Führen des Ausbildungsnachweises

Organisation des Unterrichts

Der abH-Unterricht findet regelmäßig statt und wird so organisiert, dass er sich gut mit deiner Ausbildung vereinbaren lässt:

  • 3 bis 8 Stunden Unterricht pro Woche
  • Unterricht in kleinen Lerngruppen mit maximal 8 Teilnehmern
  • bei Bedarf auch Einzelunterricht möglich
  • Termine meist am späten Nachmittag oder frühen Abend
  • flexible Abstimmung mit deinen Arbeitszeiten im Betrieb

Sozialpädagogische Begleitung

Dir steht während der gesamten Förderung ein Sozialpädagoge zur Seite, der dich bei allen Fragen und Problemen unterstützt:

  • Hilfe bei Lernschwierigkeiten und Prüfungsangst
  • Unterstützung bei Konflikten im Ausbildungsbetrieb
  • Beratung bei persönlichen Problemen
  • Vermittlung zwischen dir, dem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule
  • Unterstützung bei der Organisation deines Lernens

Qualifizierte Betreuung

Der Unterricht wird von erfahrenen Fachkräften durchgeführt:

  • Ausbilder mit Praxiserfahrung in deinem Beruf
  • Lehrkräfte mit pädagogischer Erfahrung
  • Sozialpädagogen für die persönliche Betreuung

Diese umfassende Betreuung stellt sicher, dass du die bestmögliche Unterstützung für einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss erhältst. Die Förderung wird dabei kontinuierlich an deine Fortschritte und Bedürfnisse angepasst.

Voraussetzungen und Antragsstellung

Wer kann abH beantragen?

Du kannst ausbildungsbegleitende Hilfen beantragen, wenn du:

  • dich in einer betrieblichen Berufsausbildung befindest
  • eine Einstiegsqualifizierung absolvierst
  • nach einer abgeschlossenen Ausbildung keinen Arbeitsplatz findest
  • eine zweite Ausbildung benötigst, um deine Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern

Förderungsbedürftig bist du insbesondere, wenn:

  • du Schwierigkeiten mit dem Berufsschulstoff hast
  • sprachliche Probleme dein Vorankommen in der Ausbildung behindern
  • persönliche oder soziale Gründe den Ausbildungserfolg gefährden
  • ein Ausbildungsabbruch droht

Der Weg zur Förderung

Die Beantragung der ausbildungsbegleitenden Hilfen erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Kontaktaufnahme mit der Berufsberatung
  • Wende dich an deine zuständige Agentur für Arbeit
  • Vereinbare einen Termin mit deinem Berufsberater
  • Schildere deine aktuelle Situation und deinen Unterstützungsbedarf
  1. Erforderliche Unterlagen
  • Lebenslauf
  • Kopie des Ausbildungsvertrags
  • aktuelles Berufsschulzeugnis
  • letztes Schulzeugnis
  • falls vorhanden: Nachweise über Klausuren oder Zwischenprüfungen
  1. Entscheidung und Start der Förderung
  • Die Arbeitsagentur prüft deinen Antrag
  • Bei positiver Entscheidung erhältst du einen Bewilligungsbescheid
  • Die Arbeitsagentur vermittelt dich an einen geeigneten Bildungsträger in deiner Region

Wichtige Hinweise

  • Stelle den Antrag möglichst frühzeitig, wenn du Unterstützungsbedarf erkennst
  • Die Förderung ist für dich komplett kostenfrei
  • Du kannst die Förderung auch während der Ausbildung beantragen, wenn Probleme auftreten
  • Informiere deinen Ausbildungsbetrieb über die geplante Teilnahme an abH
  • Die Förderung kann bis zum Ende deiner Ausbildung gewährt werden